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Rahmenplan „Am Stern“ vorgestellt
Neuer Plan für die Zukunft des Stadtteils
„Am Stern – Grün & Fair“ ist das Leitbild für die zukünftige Entwicklung des Potsdamer Stadtteils Am Stern. Nach umfangreicher Bürgerbeteiligung und einem intensiven Arbeitsprozess der Verwaltung und der ansässigen sozialen Wohnungsunternehmen des Arbeitskreises StadtSpuren wurden die finalen Ideen des Rahmenplans am 12. September beim Stadtteilrat Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld präsentiert.
Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, hob hervor: „Der Stern ist ein wichtiger Wohnstandort für Potsdam. Ziel des Rahmenplans war nicht, den Stadtteil neu zu erfinden, sondern die vorhandenen Qualitäten zu stärken, die Potenziale aufzuzeigen und den Stadtteil fit für die Zukunft zu machen. Das bedeutet, dass der Stadtteil ökologischer und vor allem für den Fuß- und Radverkehr sicherer gestaltet sowie die Aufenthaltsqualität gesteigert werden soll. Insgesamt wollen wir die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner nachhaltig verbessern.“
Das Wohngebiet „Am Stern“ ist ein beliebter Stadtteil mit ca. 17.500 Einwohnerinnen und Einwohnern, mit Einzelhandelsflächen, sozialen Infrastruktureinrichtungen und einem funktionierenden Stadtteilzentrum. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist durch Tram, Bus und die Regionalbahn gut abgedeckt. Der Rahmenplan sieht vor, den Stadtteil für die zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels, der Mobilitätswende und des demografischen Wandels vorzubereiten. Dafür werden Strategien gezeigt – für die bauliche Entwicklung und für die Gestaltung des öffentlichen Raums, der Grün-, Frei- und Verkehrsräume. Im Titel steht dabei „grün“ für die Anpassung an den Klimawandel und „fair“ im Sinne von bezahlbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum.
Für die zukünftige Mobilität im Stadtteil liegt der Fokus auf sichereren Fuß- und Radwegen. Dazu gehören die Umgestaltung von Straßen und Kreuzungen sowie die Verbesserung der Zugänge zum Stadtteil, bspw. am Bahnhof Medienstadt Babelsberg. Der wohl prägnanteste Vorschlag ist die Umgestaltung der Galileistraße. Hier könnte die nördliche Fahrbahn zukünftig für den motorisierten Verkehr gesperrt und der Verkehr stattdessen auf der südlichen Fahrbahn zusammengelegt werden. Die freigewordene nördliche Fahrbahn soll dann mehr Platz für Radfahrende, Fußgängerinnen und Fußgänger, Bepflanzungen sowie Sport- und Freizeitangebote bieten. Dies soll nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sondern auch die Attraktivität und Barrierefreiheit des öffentlichen Raums steigern.
Der Umwelt- und Klimaschutz wird auch für den Stadtteil Am Stern in den nächsten Jahren ein Thema sein. Geplant sind zum Beispiel die Entsiegelung von überdimensionierten Straßenräumen, um mehr Grünflächen zu schaffen, die Stärkung des Naherholungsgebiets rund um den Baggersee im Schäferfeld sowie die Freihaltung von Belüftungsbahnen entlang der Kleingärten. Der Rahmenplan umfasst außerdem Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität und zur Nutzung erneuerbarer Energien, um die CO2-Emissionen des Stadtteils zu reduzieren.
Neue Wohn- und Nutzungskonzepte sollen dazu beitragen, dass der Stadtteil auch zukünftig für die unterschiedlichsten Wohnansprüche attraktiv ist. Es geht darum, neuen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen. So soll beispielsweise um den Johannes-Kepler-Platz neue Bebauung für Wohnen, Einzelhandel und Büros entstehen. Gleichzeitig soll auf dem öffentlichen Platz einiges passieren: Sitzmöglichkeiten, Beschattungen durch z.B. Bepflanzungen und belebte Erdgeschossbereiche sollen zum Verweilen und Treffen einladen.
Der Rahmenplan wurde durch die Büros Astoc (Stadtplanung) aus Köln sowie urban catalyst (Landschaftsplanung) und 1komma2 (Verkehrsplanung) aus Berlin erstellt. In drei öffentlichen Planungswerkstätten konnten die Bewohnerinnen und Bewohner des Sterns gemeinsam mit der Verwaltung und den sozialen Wohnungsunternehmen ihre Ideen, Vorschläge und Hinweise direkt in den Planungsprozess einbringen. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Fachleuten, der Politik und der Bevölkerung ist die Voraussetzung, dass der Rahmenplan auf breite Zustimmung stößt und eine gemeinsame Vision für die nächsten 30 Jahre hervorbringt.
Nun geht der Rahmenplan in die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam. Sobald die Zustimmung erteilt wird, können erste Maßnahmen in die Umsetzung gehen. In den Beteiligungsveranstaltungen haben sich einige Schlüsselprojekte abgezeichnet, welche bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Verwaltung und der Wohnungsunternehmen besonderen Anklang fanden: darunter die Umgestaltung der Galileistraße, das Naherholungsgebiet um den Schäfersee oder auch die Umfeldgestaltung des Bahnhof Medienstadt Babelsberg. Hier sollen erste Erfolge bereits in den kommenden Jahren sichtbar werden.
Pressemitteilung Nr. 403 vom 13.09.2024